Deutsche Bundesbank @ Baumeister BBK

ErlÀuterungsbericht zur Wettbewerbsarbeit Deutsche Bundesbank in Frankfurt.

Mitarbeiter: Elisabeth Sikiaridi, Matthias Tusker, Peter Schmal, Falk Petry, Susanne Dexling, Dieter Lachenmann

Deutsche Bundesbank @ Baumeister BBK, Deutschland, 1 September 1998

Deutsche
Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank liegt am Rande der City und nicht neben den zum Teil hohen, miteinander konkurrierenden, GebĂ€uden der „normalen“ Bankanstalten und auch nicht im Tagesbetrieb der Großstadt.Es muß versucht werden, diese besondere Lage der Deutschen Bundesbank weiter zum Positiven hin zu entwickeln. Dann entsprĂ€che diese besondere, herausgehobene Lage im StadtgefĂŒge wohl auch der besonderen, herausgehobenen Bedeutung der Deutschen Bundesbank in unserer Gesellschaft.

Auch diesem Ziele folgt der vorgelegte Entwurf. So meinen die Verfasser, daß es sinnvoll wĂ€re, wenn die Gesamtanlage weniger mit der umgebenden Wohnbebauung, vielmehr deutlicher mit den großen, freien GrĂŒnanlagen der Umgebung verbunden wĂŒrde, GrĂŒnbereiche, in denen auch Sportanlagen, Verkehrsbauwerke, Fernmeldeturm usw. eingebettet sind. Dann könnte ein großer parkĂ€hnlicher Bereich entstehen. Dieser wĂ€re ein „wĂŒrdiger“ Ort fĂŒr die Deutsche Bundesbank.
Im Rahmen dieser BemĂŒhungen bewegen sich dann AnsĂ€tze und Einzelheiten der Planung.

Das Raumprogramm benennt RĂ€ume, die weniger gebunden sind, und solche, die stĂ€rker gebunden sind an stark gesicherte Bereiche oder an interne Beziehungen. Die weniger gebundenen Teile können eine „Lageplanfigur“ bilden, die den besonderen Anforderungen an die neue Anlage, abgeleitet aus Situation und Aufgabe, gerecht werden kann. Die stĂ€rker gebundenen Teile hingegen sind weniger leicht handhabbar. Sie werden hier dem Park „zugeschlagen“. Sie ragen ein bis zwei Geschosse ĂŒber das GelĂ€nde, liegen also unter den Baumkronen. Ihre DĂ€cher sollten begrĂŒnt werden. FĂŒr den herausgehobenen Teil wurde eingroßer, 3 geschossiger Ring geplant. Dieser Baukörper „schwebt“ ĂŒber dem GelĂ€nde. Es soll der Eindruck vermittelt werden, der Park wĂŒrde hier auch unter dem GebĂ€ude hindurchgefĂŒhrt werden. Dieser etwas auffĂ€lligere Baukörper entspricht den Anforderungen, die aus Lage, Bedeutung und der Planungskonzeption abzuleiten sind. Er ist ein „SolitĂ€r“ und hat eine nicht alltĂ€gliche Form.

Mit Fernmeldeturm und dem bestehenden großen GebĂ€ude der Deutschen Bundesbank wird sich dieser Baukörper im Park zu einem eindrucksvollen Ensemble verbinden. Dieses Ensemble wird auch vom Fernmeldeturm als „fĂŒnfte Ansicht“ erkennbar sein. Der „Ring“ löst sich von den „pragmatischeren“ Teilen der Anlage der Deutschen Bundesbank und auch von der umgebenden Wohnbebauung, ohne diese abwerten zu wollen; es hilft diesen vielmehr, in dem es die gesamte Situation aufwertet.
Es ist ja nicht einfach, in der vorhandenen Situation den neuen Baukörper auszuformen.

Die Höhe ist belegt durch den Fernmeldeturm, Masse und LĂ€nge durch das bestehende HauptgebĂ€ude, und dem Pragmatismus der anderen GebĂ€ude und der Art der Wohnbebauung möchte man sich ja nicht anschließen. Also blieb eigentlich nur das bezĂŒglich seiner formalen Erscheinung besondere GebĂ€ude.

Dieser Konzeption folgen auch Konstruktion, Material und Erscheinung der GebĂ€ude: Der 3 geschossige „schwebende“ Ring wird prĂ€zise, technisch akzentuiert, eher metallisch und glĂ€nzend sein. Auf wenigen starken Stahlbetonpylonen liegt ein ringförmig gebogener KastentrĂ€ger. Die horizontalen Elemente dieses TrĂ€gers liegen in den Decken, vertikal sind drei FachwerktrĂ€ger ausgebildet (in den Fassaden und in der Flurtrennwand), Fachwerkschotten quer machen diesen großen TrĂ€ger verwindungssteif.

Fassaden, Untersicht und Aufsicht sollen metallisch und glĂ€nzend sein (Leichtmetallfassaden). Die geplante WasserflĂ€che spiegelt das Sonnenlicht auf die Untersicht des GebĂ€udes. (…)«

Das vollstÀndige Wettbewerbsergebnis zu Stuttgart im Baumeister 8/1989, Seite 75; Frankfurt in diesem Heft auf Seite 80

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