Die aktuellen VerĂ€nderungsprozesse in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft fĂŒhren dazu, dass sich auch der Blick auf die Landschaft und der planerische Umgang mit ihr grundlegend verĂ€ndern.
Wie sich unsere Landschaft in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat und vor welchen Herausforderungen Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten gegenwĂ€rtig stehen, zeigt die neue Ausstellung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen âNaturTektur“.
Veröffentlichung NaturTektur@ Deutsches Architektenblatt, Deutschland, 1 MÀrz 2010
NaturTektur
âLandschaft ist heute ein rares und sensibles Gut, mit dem wir im Sinne der nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll umgehen mĂŒssen“, betonte der PrĂ€sident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch, anlĂ€sslich der Ausstellungseröffnung. In einem dicht besiedelten und bebauten Land wie Nordrhein-Westfalen komme der gezielten Planung und Gestaltung von NaturrĂ€umen, Landschaften und NutzflĂ€chen nicht nur ökologische und ökonomische, sondern zunehmend auch eine soziale Funktion zu. Entsprechend befasst sich die Ausstellung âNaturTektur“, die 13 Themenfelder der Landschaftsarchitektur analysiert und darstellt, in mehreren thematischen Blöcken mit der Gestaltung von stĂ€dtischen Gemeinschaftsparks- und -anlagen, dem Erholungswert von Natur, der Gestaltung von Freizeit- und SpielflĂ€chen sowie der Verbindung von Natur und Kultur. Ein zentrales Aufgabenfeld stellt fĂŒr die Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten der Umgang mit durch menschliche Eingriffe beschĂ€digten NaturrĂ€umen dar. âWeltweit verlieren die RĂ€ume der Industrielandschaft ihre Funktion und stehen zur Disposition“, erlĂ€uterte Lutz LienenkĂ€mper, Minister fĂŒr Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, auf der Vernissage im Haus der Architekten.
Mit landschaftsarchitektonischen Konzepten könnten diese FlĂ€chen auf-gewertet werden. Mit landschaftsarchitektonischen Konzepten könnten diese FlĂ€chen auf-gewertet werden. âNRW hat sich schon frĂŒh den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt, zum Beispiel mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord, dem Garten der Erinnerung im Duisburger Innenhafen oder bei zahlreichen Haldenprojekten entlang das Emscher.“ Diese und weitere Beispiele werden in der Ausstellung âNaturTektur“ konzeptionell und mit groĂen, attraktiven Fotografien vorgestellt – der bislang ersten Ausstellung dieser Art, wie Minister LienenkĂ€mper betonte. ânaturetecture“ wurde kuratiert von Prof. Elizabeth Sikiaridi und Prof. Frans Vogelaar. âDurch die globalen Herausforderungen des post-industriellen Zeitalters und der dringenden Aufgaben in der Zeit wach-sender ökologischer Probleme und des aufkommenden Klimawandels ist weltweit ein wachsendes Interesse an Landschaftsarchitektur zu erkennen“, glaubt Prof. Sikiaridi. âDa sich Nordrhein-Westfalen vergleichsweise frĂŒh und in innovativer Weise den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt hat, besitzt das Land einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit postindustrieller Landschaft. Aufgabe der internationalen Wanderausstellung ânaturetectureâ ist, dieses Know-how zu kommunizieren.“ Nicht die PrĂ€sentation von Einzelprojekten und Persönlichkeiten, sondern die Aufgaben und die Instrumente zur Qualifizierung von Landschaft im postindustriellen Zeitalter stehen da-bei im Mittelpunkt. Optisch beeindruckt die Ausstellung durch die hochwertigen Foto-grafien von Julian Roeder und Johannes Schwartz, die nicht illustrativ eingesetzt werden, sondern konzeptionell in die jeweiligen Themen einfĂŒhren. Das Ministerium fĂŒr Bauen und Verkehr des Landes Nord-rhein-Westfalen hat die Entwicklung der Ausstellung im Rahmen der Landesinitiative StadtBauKultur NRW unterstĂŒtzt. Sie ist durchweg zweisprachig (Deutsch / Englisch) konzipiert und soll im Anschluss an die PrĂ€sentation in DĂŒsseldorf auch international gezeigt werden. Ter-mine in Istanbul und Shanghai (Expo 2010) sind bereits in Planung.
âNaturTektur“, 11.02.10 – 19.03.10, Haus der Architekten, Zollhof 1, 40221 DĂŒsseldorf, Mo. – Do. 08.00 – 17,00 Uhr, Fr. 08.00 13.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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