Humboldt Vulkan @ Garten + Landschaft

Wie wird Berlin zu einer sozial gerechten Smart-City?

Das Make City Festival diskutierte Ideen wie einen Vulkan am Humboldtforum von Hybrid Space Lab

Publikation, Susanne Isabel Yacoub @ Garten + Landschaft, Germany, 15 August 2018

Das
Humboldt-schloss
wird zum
Naturvulkan

Ist „Make City“ handzahm geworden? 2015 fegte das von Francesca Ferguson initiierte Berliner Festival für Architektur und Anders-machen mit Antithesen und Alternativen, darunter vielen partizipativ ausgerichteten Projekten, so gründlich durch die etablierte Stadtplanung, dass zur Zweitauflage in diesem Jahr alle mitmachen wollten: Planer, Kreative, Vertreter der Zivilgesellschaft, aber auch die Berliner Bausenatorin und die Stadtentwicklungsbehörde.

Unter dem Motto „Berlin Remixing. Stadt neu gemischt“ bot das Event im Juni 280 Veranstaltungen an 18 Tagen. Den 100 Gründungspartnern des Festivals, darunter auch der bdla, gelang es, diejenigen an einen Tisch zu bringen, die normalerweise nicht miteinander Netzwerken. Erklärtes Ziel: Berlin auf den Weg zur sozial gerechteren Smart-City zu bringen. Um dies zu erreichen, fordert Francesca Ferguson: „Mehr Freiräume auf allen Ebenen, Städte zirkulärer bewirtschaften, Bodenspekulation stoppen, graue und grüne Infrastrukturen zu neuen Landschaften verschmelzen.

Und: Das Humboldtschloss wird zum Naturvulkan.“ Funktioniert so etwas in Berlin besser als in anderen Städten? Bausenatorin Katrin Lompscher verlangt ausdrücklich Tipps „von Akteuren, die Stadt selbst machen“. Dafür steht Berlin offensichtlich noch immer, allen Gentrifizierungs-Desastern zum Trotz. Ermutigend offenbart sich das bei den Neubauten rund um den einstigen Blumengroßmarkt am Jüdischen Museum. In einem Konzeptverfahren eroberten sich die Kreuzberger ihren Stadtteil zurück. Baugruppen wagen sich erstmals an Gewerbebauten und im vielbeachteten Metropolenhaus wird das Erdgeschoss zum erweiterten öffentlichen Raum für Nachbarn statt zum Renditeobjekt.

Perspektiven zu Natur versus Stadt und der öffentliche Raum standen diesmal stärker im Fokus. In diesem Kontext plädierte Festivalkurator Martin Rein-Cano dafür, dass Landschaftsarchitekten sich weniger selbst zensieren sollten, um ihre Visionen auszuspielen oder in seinen Worten: funktionale „must haves stärker mit den must loves verbinden“.

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