Im Kapitel „Internationale Entwicklungen; Der Schlossplatz und die Museumsinsel in Berlin“ wird der Humboldt Vulkan als Beispiel für das Umdenken des Humboldt-Forums genannt.
Publikation Die Wiener Hofburg seit 1918 @ Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Österreich, 1 Oktober 2018
Auch nach dem Ende ihrer Funktion als Residenz blieb die Wiener Hofburg mit ihren Gebäuden, Plätzen und Parks Schauplatz der politischen und kulturellen Zäsuren dieses Landes. Der Band behandelt die Bau-, Nutzungs- und Kulturgeschichte des ehemaligen Kaisersitzes, dem mittlerweile ein Jahrhundert republikanischer sowie, in Episoden, totalitärer Geschichte eingeschrieben ist und der mit der Errichtung eines Kulturzentrums der Gegenwart in den ehemaligen Hofstallungen zum zentralen Kunstfeld des Landes im 21. Jahrhundert avancierte.
Nach dem Ende der Monarchie wusste man zuerst nicht, was man mit der Hofburg anstellen sollte. Es gab Überlegungen, daraus eine Volkshalle zu machen, die Zäune rund um die Parks wegzureißen und bereits 1919 die Idee, in den Hofstallungen, dem heutigen Museumsquartier, ein Kultur- und Kunstzentrum der Gegenwart zu installieren. “Viele Pläne und Nutzungen sind wenig bekannt” sagte die Kunsthistorikerin und Herausgeberin des letzten Bandes des Großprojekts der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Maria Welzig, im Gespräch mit der APA. “Die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky hatte ihr Büro in der Hofburg”, nannte Welzig ein Beispiel für die diversen Kleinnutzungen während der Ersten Republik.
Der Ständestaat und die Nationalsozialisten entdeckten das imperiale Erbe wieder für propagandistische Zwecke und als Legitimierung ihrer Macht, die Nazis mehr als vielen bekannt. Sie errichteten etwa auf dem Heldenplatz für eine Propaganda-Ausstellung – wenn auch nur provisorisch – “so eine Art zweiten Flügel”. Ein solcher war bereits zur Zeit Kaiser Franz Josephs für das nur zum Teil realisierte Kaiserforum geplant. “Die Nazis wussten genau, was sie taten. Bemerkenswert ist die raffinierte Strategie”, verwies die Kunsthistorikerin auf die Erkenntnis, “wie wichtig es offenbar für diktatorische Regimes ist, sich sozusagen die Geschichte zu kapern”.
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